In der heutigen digitalen Ära steht die traditionelle Apotheke in Deutschland vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Eine der bedeutendsten Entwicklungen ist die Einführung des eRezepts, die seitdem den Gesundheitssektor revolutioniert und die Wettbewerbslandschaft verändert.
Vor diesem Hintergrund wird eine eCommerce-Strategie für Apotheken zunehmend unverzichtbar – sowohl um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu sichern als auch um den wachsenden Anforderungen der Patienten gerecht zu werden.
Das eRezept: eine digitale Transformation
Das eRezept ist ein zentraler Bestandteil der Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland. Für Patienten schafft diese Entwicklung mehr Komfort und Effizienz, da sie ihre Rezepte elektronisch erhalten und direkt an die Apotheke übermitteln können. Für Apotheken bietet das eRezept eine Chance, ihre Leistungsangebot zu modernisieren und zu erweitern.
Durch das sogenannte CardLink-Verfahren können Patienten ihre eRezepte schon heute über verschiedene Apps (z. B. gesund.de) in der Apotheke vorbestellen und digital mit einem Mitarbeiter kommunizieren. Die Anbindung an die Warenwirtschaft erzeugt dabei einen durchgängigen, digitalen Prozess, der die Bearbeitung für das Apothekenteam erleichtert.
Allerdings wird das CardLink-Verfahren keine Dauerlösung bleiben. Breits im Laufe des Jahres 2026 laufen die ersten Genehmigungen ab. CardLink war von Anfang an nur als Zwischenlösung gedacht, um gleiche Wettbewerbsbedingungen für Vor-Ort-Apotheken und dem Versandhandel zu schaffen. Geplanter Nachfolger ist die GesundheitsID, mit der Patienten dann sogar noch einfacher von den digitalen Gesundheitslösungen profitieren sollen.
Die Bedrohung durch große Versandapotheken
Ein weiterer entscheidender Faktor für die Notwendigkeit einer eCommerce-Strategie ist der wachsende Wettbewerbsdruck durch große Versandapotheken wie DocMorris und Shop Apotheke. Diese Unternehmen haben bereits eine starke Online-Präsenz aufgebaut und bieten eine breite Palette an Medikamenten und Gesundheitsprodukten zu oft günstigeren Preisen an. Sie profitieren von effizienten Logistikprozessen und einem umfassenden digitalen Angebot, das den Erwartungen der modernen Verbraucher entspricht.
Für lokale Apotheken bedeutet dies, dass sie sich gegen diese mächtigen Wettbewerber behaupten müssen, die durch Skaleneffekte und ihre Fähigkeit, große Investitionen in Technologie und Marketing zu tätigen, einen erheblichen Vorteil haben. Ohne eine eigene eCommerce-Strategie riskieren traditionelle Apotheken, Marktanteile und ihre Kunden an diese Online-Riesen zu verlieren.
Strategie gern – aber wie?
Um eine erfolgreiche eCommerce-Strategie umzusetzen, sollten Apotheken zunächst einen Blick auf die eigenen Stärken richten. Beleuchten Sie, was Ihre Vor-Ort-Apotheke von anderen Mitbewerbern unterscheidet. Sei es, dass im Zusammenspiel mit dem pharmazeutischen Großhandel und einem Botendienst sehr viele Medikamente noch am gleichen Tag zu Ihren Patienten nach Hause gebracht werden können. Sei es ein besonderes Produktsortiment oder besondere Abnehmer Ihrer Produkte wie etwa Kliniken oder Heime. Oder heben Sie sich durch die neue digitale Möglichkeit für eine kompetente Beratung ab.
Möchten Sie es genau wissen oder erfahren, welche Ihrer Leistungen am besten ankommen? Machen Sie eine Umfrage und fragen Sie diejenigen, die Ihre Services bereits in Anspruch nehmen und zu schätzen wissen: Ihre Patienten.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Wahl einer benutzerfreundlichen und sicheren eCommerce-Plattform. Informieren Sie sich am besten vorab, welche Plattformen es gibt, welche Funktionen sie bereitstellen und wie komfortabel sie für Ihre Patienten und Ihr Apothekenteam zu bedienen sind.
Effiziente Prozesse machen den Unterschied
In jedem Fall sollten Sie als Apothekeninhaber auf effiziente Prozesse achten und eine eCommerce-Lösung optimal in ihre bisherigen Abläufe einbinden lassen. Patienten erwarten, neben einfachen Bestell- und Bezahlmöglichkeiten, eine schnelle Reaktion bzw. Bearbeitung der Aufträge. Berücksichtigen Sie dabei auch unbedingt die Prozesskosten. Je effizienter ein Prozess aufgestellt ist, umso mehr profitiert ein Leistungserbringer davon.
Die ADG bietet Ihnen spezielle Schnittstellen, damit die eCommerce-Aufträge, samt auftragsrelevanter Informationen, direkt in Ihrer Kassenoberfläche landen. Dabei erhält z. B. der Besteller ein digitales Feedback, wenn Sie einen Auftrag in der Kasse bearbeiten. Zudem können Sie über unsere B2X-Schnittstelle die Preise und Verfügbarkeiten Ihrer nicht-rezeptpflichtigen Arzneimittel aus der ADG Warenwirtschaft an die eCommerce-Plattformen übermitteln und anzeigen lassen. Das fördert die Transparenz, vermeidet Rückfragen und trägt dazu bei, die Kaufentscheidungen von Kunden positiv zu beeinflussen.
Sind Ihre Abläufe plattformübergreifend vernetzt, erhalten Sie eine ideale eCommerce-Lösung, die einen digitalen Einkauf in Ihrer Apotheke zu einem komfortablen Erlebnis macht – und zwar für Ihre Kunden und Ihr Team.
Werbetrommel rühren
Die großen Onlineversender sind laut in Ihrer Kommunikation. Halten Sie dagegen!
Machen Sie Ihre Kunden regelmäßig mit Plakaten, Flyern oder im Kundengespräch auf Ihre Leistungen aufmerksam. Zeigen Sie ihnen, in welchen Bereichen Ihre besonderen Stärken liegen und was Ihre Apotheke von reinen Onlineversendern abhebt. Schließlich bieten Sie in Ihrer Apotheke den gleichen – wenn nicht gar besseren – Service.
Bieten Sie Treueprogramme wie PAYBACK, eCoupons oder besondere saisonale Angebote? Sagen Sie es Ihren Kunden und bilden Sie Ihre Angebote auch digital ab, sodass Sie Ihre Kunden bestmöglich im Internet und vor Ort erreichen.
Weitere Anregungen für die Kommunikation finden Sie in unseren Blogbeiträgen Marketing für Apotheken: Tipps und Checkliste zum Download und Social Media für Apotheken: Nützliche Tipps zum Start.